Zum Beispiel Gaius Mancinus, ein vornehmer, sehr rechtschaffener Mann und Konsular, den der Bundespriester wegen des verhassten numantinischen Bündnisses nach einem Senatsbeschluss den Numantinern ausgeliefert hatte, war hierauf, da ihn diese nicht angenommen hatten, wieder nach Hause zurückgekommen und hatte kein Bedenken getragen, sich in die Senatsversammlung zu begeben. Über diese Antwort entbrannten die Richter so von Zorn, dass sie den unschuldigsten Mann zum Tode verurteilten. Schütrumpf, E.: Cicero De oratore I and Greek Philosophical Tradition, RhMPh 133 Dem Redner ist ja der Dichter nahe verwandt, durch das Versmaß ein wenig mehr gebunden, in dem Gebrauch der Worte hingegen freier, in vielen Arten des Schmuckes aber Teilnehmer und fast gleich, darin wenigstens ohne Zweifel ihm beinahe gleich, dass er sein Gebiet durch keine Schranken so umgrenzt und einschließt, dass es ihm nicht freistehen sollte, sich mit der nämlichen Gewandtheit und Fülle des Ausdruckes zu ergehen, wo er Lust hat. Was die Mathematiker anlangt, wer weiß da nicht, was für dunkle Gegenstände, welch eine entlegene, vielseitige und tiefe Wissenschaft sie bearbeiten? Als ganz junger Mensch aber verlor ich zu Anfang einer Anklage147 so alle Fassung, dass ich dem Quintus Maximus von Herzen dafür dankbar war, dass er sogleich die Richterversammlung entließ, sobald er mich von Furcht entkräftet und geschwächt sah. Denn hat sich wohl je ein großer und gewichtiger Redner, wenn er den Richter wider seinen Gegner zum Zorn reizen wollte, deswegen verlegen gefühlt, weil er nicht gewusst habe, was Zorn sei, ob eine Aufwallung des Gemütes oder ein Verlangen, seinen Schmerz zu rächen? Denn ich glaube keinen Redner gehört zu haben, der hinsichtlich der Bewegung und selbst der ganzen Haltung und Bildung des Körpers besser ausgestattet gewesen wäre und der eine vollere und lieblichere Stimme gehabt hätte. Und ich werde nicht, von der Wiege unserer ersten Schulbildung ausholend, eine Reihenfolge von Vorschriften geben, sondern das mitteilen, was, wie ich vernommen, einst die beredtesten und durch jede Würde hervorragenden Männern unseres Volkes in einer Unterredung abgehandelt haben; nicht als ob ich das verachte, was griechische Redekünstler und Lehrer hinterlassen haben, sondern da dies offen vorliegt und allen zugänglich ist und durch meine Auslegung nicht anschaulicher entwickelt und deutlicher ausgedrückt werden kann, so wirst du mir, lieber Bruder, wie ich glaube, gestatten, dass ich das bewährte Urteil derer, denen die Unsrigen den höchsten Ruhm in der Beredsamkeit zuerkannt haben, dem der Griechen vorziehe. Aber wenn ihm ein Rat etwas gilt, so wollen wir, weil die Philosophie in drei Teile zerfällt, in die dunkle Naturwissenschaft, die scharfsinnige Dialektik und die Lehre von dem Leben und den Sitten, die beiden ersten aufgeben und unserer Trägheit zugute halten; wollen wir aber den dritten, der immer den Rednern angehört hat, nicht behaupten, so werden wir dem Redner nichts zurücklassen, worin er sich groß zeigen könnte. Was ist dem Redner so notwendig wie die Stimme? Hat also jener Naturphilosoph Demokritos einen schönen Vortrag gehabt, wie man sagt und mir scheint, so gehörte der Stoff, über den er sprach, dem Naturphilosophen an, der Schmuck der Worte aber muss als ein Eigentum des Redners angesehen werden. 152. Wer aber nichts zustande bringen und zu Tage fördern kann, was der Sache, was des Rednernamens, was der Aufmerksamkeit der Menschen würdig ist, den halte ich, wenn er sich auch beim Vortrag beunruhigt fühlt, dennoch für unverschämt. Denn wo man nichts anderes sucht als Ergötzung der Ohren, da nimmt man Anstoß, sobald diese Ergötzung nur etwas geschmälert wird. Denn was ist so bewunderungswürdig, als wenn aus einer unendlich großen Menge von Menschen einer auftritt, der das, was allen die Natur verliehen hat, entweder allein oder nur mit wenigen ausüben kann? Da er ferner an Engbrüstigkeit litt, wusste er sich durch Anhalten des Atems beim Reden eine solche Ausdauer anzueignen, dass er, wie seine Schriften zeigen, Perioden, in denen zwei Hebungen und Senkungen der Stimme vorkommen, in einem Atem zusammenfassen konnte. ), Ciceros rhetorisches Bildungsideal in "De oratore".. Sokrates, Cicero. Denn wie schön es ist, sich vor dem Übel zu hüten, das wenigstens können wir auch ohne die Kenntnis des Rechtes wissen. So habe ich denn nun alle meine Ansichten vor euch ausgeschüttet, Ansichten, die euch vielleicht jeder schlichte Hausvater, den ihr in irgendeiner Gesellschaft aufgreifen mochtet, auf eure Fragen in gleicher Weise mitgeteilt haben würde. Latein retro | Übersetzung Folge 8/13: Cicero de oratore, 2, 299 Stand: 31.10.2020 Wäre aber die Frage, wer in Wahrheit ein Rechtsgelehrter genannt werden könne, so würde ich denjenigen dafür erklären, welcher der Gesetze und des unter Privatpersonen im Staat üblichen Herkommens kundig ist, um Rechtsbescheide zu geben, gesetzmäßige Anklagen zu erheben und Rat gegen die Ränke der Widersacher zu erteilen, und aus dieser Klasse würde ich den Sextus Aelius, Manius Manilius, Publius Mucius nennen. Denn wenn vor einer aus dem Stegreif gehaltenen und durch Zufall veranlassten Rede eine mit Überlegung und Nachdenken ausgearbeitete Rede leicht den Vorzug hat, so wird in der Tat selbst vor dieser eine mit Sorgfalt schriftlich abgefasste Rede den Vorrang haben. Ac ne plura, quae sunt paene innumerabilia, consecter, comprehendam brevi: sic enim statuo, perfecti oratoris moderatione et sapientia non solum ipsius dignitatem, sed et privatorum plurimorum et universae rei publicae salutem maxime contineri. Besaß er nicht ausgezeichnete Beredsamkeit, wie es nur immer nach den damaligen Zeitverhältnissen in unserem Staat möglich war, und die genaueste Kenntnis des bürgerlichen Rechtes? Suchergebnis auf für: Orator Cicero Bücher. Publisher: Universitatsverlag Winter, 1981. Welche Verhandlung konnte zum Beispiel wichtiger sein als die über jenen Krieger, über dessen Tod eine falsche Nachricht vom Heer nach Hause gekommen war? Dies jedoch sage ich nicht in der Absicht, um junge Männer, denen es vielleicht an einer Naturgabe gebricht, gänzlich von der Beschäftigung mit der Beredsamkeit abzuschrecken. Übersetzt und erklärt von Raphael Kühner. Zuerst suchte er dies durch Beweise zu zeigen; wir seien nämlich von Natur so geschaffen, dass wir uns durch einnehmende Worte und flehentliche Bitten bei denen einschmeicheln könnten, die wir um etwas bitten müssten, unsere Gegner durch Drohungen schrecken, eine vorgefallene Begebenheit auseinandersetzen, das, was wir beabsichtigten, durch Gründe beweisen und die dagegen gemachten Einwendungen widerlegen, zuletzt etwas durch Bitten abwenden und beklagen; und in diesen Dingen bestehe die ganze Geschicklichkeit der Redner; zweitens, die Gewohnheit und Übung schärfe das Vermögen der Einsicht und rege die Geläufigkeit des Ausdrucks an. Denn wenn du dich so aussprächest, der Rechtsgelehrte sei auch Redner, und ebenso, der Redner sei auch Rechtsgelehrter, so würdest du zwei herrliche, untereinander gleiche und derselben Würde teilhaftige Wissenschaften aufstellen. ‘Roscius’, sagt man, ‘hatte heute keine Lust zu spielen’; oder: ‘Er hat sich den Magen etwas verdorben.’ Bemerkt man aber an dem Redner einen Fehler, so hält man es gleich für einen Fehler der Dummheit. Man setze also als Endzweck im bürgerlichen Recht die Erhaltung der Gleichmäßigkeit des Rechtes in den Angelegenheiten und Verhandlungen der Bürger, wie sie durch die Gesetze und die Gewohnheit bestimmt ist. Ich meinerseits habe mich freilich erst spät und nur oberflächlich mit der griechischen Literatur befasst; aber da ich als Prokonsul auf meiner Reise nach Kilikien und Athen kam und daselbst wegen widriger Winde mehrere Tage verweilte, so hatte ich doch täglich die gelehrtesten Männer um mich, meistens dieselben, die du eben nanntest. "Wie? Später aber, als man die griechischen Redner hörte, ihre Schriften kennen lernte und Lehrmeister anwandte, entbrannten unsere Landsleute von einem unglaublichen Eifer für die Beredsamkeit. Von ihm müssen uns vor allem sein Geist, seine Sitten und seine Verfassung bekannt sein, teils weil es unser aller Mutter ist, teils weil wir anerkennen müssen, dass seine Weisheit sich in der Feststellung des Rechtes wie in der Gründung der so großen Macht unserer Herrschaft gleich groß erwiesen hat. Eine Wissenschaft aber, behauptete er, sei nur das, was auf erkannten und gründlich erforschten, nach einem Endpunkt hinzielenden und niemals trügenden Lehrsätzen beruhe. Darum wollen wir uns nicht mehr wundern, warum die Anzahl guter Redner so gering ist, da die Beredsamkeit aus der Gesamtheit der Dinge besteht, die selbst einzeln für sich mit Glück zu bearbeiten eine sehr schwierige Aufgabe ist, und lieber wollen wir unsere Kinder und alle, deren Ruhm und Würde uns am Herzen liegt, auffordern, die Größe der Sache im Geist zu beherzigen und die Überzeugung zu hegen, dass sie andere Vorschriften, andere Lehrmeister, andere Übungen anwenden müssen, als man im allgemeinen anwendet, wenn sie das Ziel, das sie erstreben, erreichen wollen. Denn von keinem Gegenstand lässt sich ein wissenschaftliches Lehrgebäude aufstellen, wenn nicht der, der die Dinge, die er wissenschaftlich anordnen will, kennt, zuvor jene Wissenschaft sich angeeignet hat, durch die er einen noch nicht kunstgerecht geordneten Stoff in eine kunstgerechte Form bringen kann. Denn das ist, wie ich schon oft bemerkte, das Eigentum des Redners: der würdevolle, geschmückte und den Empfindungen und Gedanken der Menschen angemessene Vortrag. Dieses Vergnügen wollen dir alle schenken und verzichten gern auf dasselbe, und nicht leicht wird sich jemand finden, der, wenn er etwas lernen soll, nicht lieber den Teucer des Pacuvius auswendig lernen würde als die Manilianischen Formeln über Kauf und Verkauf. Aber was macht einen so mächtigen und erhabenen Eindruck, als wenn die Bewegungen des Volkes, die Bedenklichkeiten der Richter, die Würde des Senates durch eines Mannes Rede gelenkt wird? Die Physik und Mathematik selbst, sowie das, was du kurz zuvor als das Eigentum anderer Wissenschaften aufstelltest, gehört der Kenntnis derer an, die sie zu ihrem Berufsgeschäft machen; will aber jemand eben diese Wissenschaften durch den Vortrag beleuchten, so muss er zu der Geschicklichkeit des Redners seine Zuflucht nehmen. Cicero übersetzen ist halt auch eine Königsdisziplin. von cicero eine. Zuerst nämlich, sagte er, sei gleichsam absichtlich kein Schriftsteller der Kunst auch nur in mäßigem Grade beredt gewesen, wobei er von Korax und Tisias, mir unbekannten Leuten, ausholte, die bekanntlich die Erfinder und Gründer dieser Wissenschaft gewesen seien; von den beredtesten Männern aber, die diese Dinge weder gelernt noch überhaupt zu wissen sich die Mühe genommen hätten, nannte er unzählige; unter ihnen – sei es nun, um meiner zu spotten, oder dass er so glaubte und so gehört hatte – führte er auch mich an, der ich jene Dinge nicht gelernt hätte und doch, wie er sagte, einiges im Reden leistete. Wozu viele Worte? Können wir wohl unter allen bürgerlichen Angelegenheiten eine wichtigere Verhandlung und Rechtsstreit finden, als einen solchen, in welchem es sich um den Stand, um das Bürgerrecht, um die Freiheit, um das Leben eines Konsularen handelt? Betrachtung des Werks ‚De oratore‘ 2.1. Vielzählige Übersetzungen und Werke Ciceros wie In Verrem, In Catilinam, Ad Atticum, Ad Familiares, Cato Maior De Senectute, De Amicitia, De Finibus, De Officiis, De Oratore, De Re Publica, De Provinciis Consularibus, Tusculanae Disputationes. Für alle diese Fälle aber seien besondere Beweisgründe vorhanden. 62. Denn etwas anderes ist es, ein Kunstverständiger in einem Fach oder einer Wissenschaft, etwas anderes, im gemeinen Leben und im gewöhnlichen Verkehr mit Menschen nicht dumm und unwissend zu sein. Ciceros Philippica habe ich jetzt (hoffentlich) erfolgreich abgeschlossen, nun ist „De oratore“ dran. Kannst ein wenig umformen, aber zumindest hast du den Inhalt Oder wie wirst du die Reichhaltigkeit und Fülle der eben genannten Männer von der Dürftigkeit derer unterscheiden, welche diese Mannigfaltigkeit und Zierlichkeit der Rede nicht haben? Wenn du es 1 zu 1 abschreibst, wird dein Lehrer halt merken, dass du es kopiert hast. Und da es, ich weiß nicht wie, unter ihnen ruchbar geworden war, dass ich wichtigere Rechtsverhandlungen, so wie du, zu führen pflegte, so versuchte jeder von ihnen, so gut er konnte, sich über den Beruf und das Verfahren des Redners auszusprechen. Darum, junge Freunde, fahrt so fort, wie ihr tut, und legt euch mit allem Eifer auf die Wissenschaft, der ihr euch widmet, damit ihr euch Ruhm, den Freunden Nutzen und dem Staat Vorteil gewähren könnt.". In dieser Rede verteidigt Cicero Ligarius, dem Verbrechen in der Provinz Africa vorgeworfen werden. Auf diese Weise ist dir der Rechtsgelehrte an und für sich weiter nichts als ein vorsichtiger und scharfsinniger Gesetzeskrämer, ein Ausrufer der gerichtlichen Verhandlungen, ein Ableierer von Formeln, ein Silbenstecher; aber weil der Redner sich der Beihilfe des Rechtes in seinen Verhandlungen bedient, so hast du deshalb diese Rechtswissenschaft der Beredsamkeit als Magd und Zofe beigegeben. Als ich als Prätor nach Rhodos kam und jenem ausgezeichneten Lehrer eurer Wissenschaft, Apollonios, das, was ich von Panaitios vernommen hatte, mitteilte, verspottete er nach seiner Gewohnheit die Philosophie und setzte sie herab und sagte vieles weniger mit würdevollem Ernst als auf witzige Weise. Wäre nun festgesetzt, er sei ein Mann, der mit der Führung eines Krieges betraut sei, so würde ich hierauf eine Erklärung hinzufügen vom Heer, dem Feldlager, den Marschzügen, der Lieferung von Schlachten, der Bestürmung von Städten, der Zufuhr, der Anwendung und Vermeidung des Hinterhaltes und den übrigen Dingen, die zur Führung des Krieges gehören. Auch müsst ihr gewisse Vorübungen anstellen, wiewohl ihr ja schon längst in vollem Lauf seid; doch die müssen es tun, die die Laufbahn erst betreten und das, was auf dem Forum wie auf einem Schlachtfeld ausgeführt werden muss, schon jetzt gleichsam durch spielende Vorübungen im voraus erlernen und einüben können.". Pro Quinctio: Pro Roscio Amerino: Pro Roscio Comodeo: de Lege Agraria Contra Rullum: In Verrem: de Imperio Cn. Um also auf den Anfang unserer Unterredung zurückzukommen, so gelte mir derjenige für einen Redner, welcher, wie. Denn unter allen Anwesenden ist nicht leicht einer, der die Fehler am Redner nicht schärfer und genauer bemerken sollte als das Richtige. Auch will er sich unter Toren nicht so den Schein von Weisheit geben, dass entweder seine Zuhörer ihn für einen Gecken und pedantischen Griechen halten oder, wenn sie auch wirklich seine Geisteskräfte anerkennen sollten, des Redners Weisheit zwar bewundern, über ihre eigene Torheit aber Missbehagen empfinden. Schütrumpf, E.: Cicero De oratore I and Greek Philosophical Tradition, RhMPh 133 Doch wenn es dir an keiner Kenntnis der gerichtlichen und bürgerlichen Angelegenheiten gebricht und du doch die Wissenschaft nicht umfasst hast, die du dem Redner beigesellst, so las uns sehen, ob du ihm nicht mehr zuteilst, als es die Sache und Wirklichkeit zulässt. Ligarius wurde in diesem Fall von Quintus Aelius Tubero angeklagt. Denn ich frage, ob man wohl entweder gegen einen Feldherrn oder für einen Feldherrn reden könne ohne Erfahrung im Kriegswesen, oft auch ohne Kenntnis der Gegenden zu Wasser und zu Land, ob vor dem Volk über Genehmigung oder Verwerfung von Gesetzesvorschlägen, ob im Senat über alle Zweige der Staatsverwaltung ohne die tiefste Einsicht und Kenntnis der bürgerlichen Angelegenheiten, ob die Rede zur Entflammung oder auch Dämpfung der Empfindungen und Bewegungen des Gemütes – und das ist ja das eigentliche Gebiet des Redners – zur Anwendung gebracht werden könne ohne die sorgfältigste Erforschung aller Lehrsätze, welche die Philosophen über die Gemütsarten und Sitten des Menschengeschlechts entwickeln. Doch nach meinem Urteil ist ein solcher entweder schon unser, Denn ich, der ich von Jugend an euch beiden von ganzem Herzen zugetan war, ja zu, Jetzt nun, da ihr beide den Zugang gerade zu den Gegenständen, die wir zu wissen wünschen, eröffnet habt und, "Über diese Gegenstände, mein’ ich", sagte. Wer hat sich der Musik, wer der heutigen Literaturkunde gründlich gewidmet, ohne den ganzen beinahe unbegrenzten Umfang und Stoff jener Künste mit seiner wissenschaftlichen Forschung zu umfassen? Wollten wir dies tun, so möchten die, deren Verteidigung wir übernommen haben, eher verurteilt werden, als wir so oft, als vorgeschrieben wird, einen Päan oder Hymnus abgesungen hätten. Darum muss dieser ganze Teil, der von dem Leben und den Sitten handelt, von dem Redner gründlich erlernt werden; das übrige wird er, wenn er es auch nicht erlernt hat, doch, sobald es einmal nötig ist, durch die Rede auszuschmücken verstehen, wenn ihm nur zuvor der Stoff dazu überliefert und eingehändigt worden ist. (Du hättest Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt. Es würden nämlich mit dir rechten zuerst alle Pythagoreer und Demokritier, sowie auch die übrigen Naturphilosophen ihren Besitz in Anspruch nehmen, Männer, die sich durch eine schöne und nachdrucksvolle Rede auszeichnen, und du dürftest dich mit diesen nicht in einen Rechtsstreit unter Berufung auf ein gerichtliches Unterpfand einlassen. Nach der Übersetzung der Passagen folgen Aufgaben zum Textverständnis. Der Volkstribun Publius Rutilius, des Marcus Sohn, aber ließ ihn wieder hinausführen, indem er behauptete, er sei kein Bürger; denn es sei ein auf alter Überlieferung beruhendes Herkommen, dass dem, den sein Vater oder das Volk verkauft oder der Bundespriester ausgeliefert habe, der Wiedereintritt in seine frühere Gerechtsame nicht gestattet sei. Dass über diese Gegenstände Aristoteles und Theophrastos geschrieben haben, gestehe ich zu. Denn gesetzt, es wolle einer den für einen Redner halten, der nur mit Rechtsangelegenheiten und in den Gerichten entweder vor dem Volk oder im Senat mit Fülle reden könne, so muss er doch selbst diesem vieles einräumen und zugestehen. Ut vero iam ad illa summa veniamus, quae vis alia potuit aut dispersos homines unum in locum congregare aut a fera agrestique vita ad hunc humanum cultum civilemque deducere aut iam constitutis civitatibus leges iudicia iura describere? Literaturverzeichnis Age vero, ne semper forum, subsellia, rostra curiamque meditere, quid esse potest in otio aut iucundius aut magis proprium humanitatis, quam sermo facetus ac nulla in re rudis? Wenn dies auch für uns schwierig ist, weil wir, bevor wir zum Lernen schreiten, von Amtsbewerbungen und Gerichtshändeln erdrückt werden, so dürfte es doch in dem Wesen der Sache begründet sein. Meinst du wirklich, Romulus habe durch Beredsamkeit und nicht vielmehr durch seine vorzügliche Klugheit und Weisheit die Hirten und die zusammengelaufenen Fremdlinge vereinigt oder mit den Sabinern Ehen geknüpft oder der benachbarten Völker Angriffe zurückgedrängt? In beiden Fällen pflege man bei jedem vorkommenden Gegenstand des Streites zu fragen, ob er geschehen sei oder, wenn er geschehen ist, von welcher Beschaffenheit er sei, oder auch, welchen Namen er habe, oder, was einige hinzufügen, ob er mit Recht geschehen zu sein scheine. ", Aber erstens ist dieses schwer auszuführen, zumal bei unserer Lebensweise und unseren Beschäftigungen; und dann muss man besorgen, dass wir dadurch von unserer Redeübung und Redeweise, wie sie sich für das Volk und die Gerichte eignet, abgezogen werden. Und so hat er es schon lange dahin gebracht, dass jeder, der sich in einer Kunst auszeichnet, ein Roscius in seiner Art genannt wird. Und um nicht noch mehr Vorteile, deren es fast unzählige gibt, aufzusuchen, will ich es kurz zusammenfassen. Wollte ich sagen, derselbe sei von gar keinem Nutzen, so würde ich lügen. In diesem Gespräch, er zählte, Nach Beendigung des ganzen Gespräches aber habe, Am folgenden Tag, erzählte er, als die Bejahrteren genug der Ruhe gepflogen hatten, habe man einen Lustgang vorgenommen, und nachdem man zwei- oder dreimal auf und abgegangen sei, habe.